Drei Starts in Regensburg, drei neue Bestzeiten

Vor gut zwei Wochen (2./3. Juni) waren Jakob und Hannes am Samstag jeweils über 800m am Start. Klares Ziel war es für beide ihre alten Bestzeiten deutlich zu unterbieten. Diese standen bei 1:57,50 (Hannes, Vereinsrekord) und 1:59,24 (Jakob). Wie immer in Regensburg gab es einige Rennen und ordentlich Konkurrenz für beide, da die Läufe immer rein nach Bestzeiten zusammengestellt werden, wobei die Altersklasse keine Rolle spielt. Der schnellste Lauf findet immer zuerst statt und die weiteren Läufe folgen danach.

Hannes war im ersten Rennen am Start, er war als langsamster Gemeldeter gerade noch reingerutscht und fand also mit vielen „Pacemakern“ beste Bedingungen für ein Rennen Richtung Bestzeit vor. Der Start war etwas kurios, da nach ungefähr 70 Metern die Fehlstartanlage wegen eines technischen Fehlers auslöste und das Rennen neu gestartet werden musste. Einige der Athleten gerieten darüber etwas in Rage, Hannes aber konzentrierte sich darauf ruhig zu bleiben, um seinen Erfolg nicht unnötig zu gefährden.

Der zweite Start glückte dann, und aufgrund der starken Konkurrenz fand sich Hannes trotz zügiger Angangsrunde (56,8 Sek.) nach 400m auf dem letzten Platz vor. Da die mittleren 200m von 400m bis 600m für Hannes der härteste Rennabschnitt sind, versuchte Jakob mit tatkräftiger Anfeuerung nach ca. 450m dafür zu sorgen, dass er keine Lücke zu den Konkurrenten aufgehen lässt um am Ende seine Sprintstärke auf der Zielgeraden ausnutzen zu können. Also versuchte Hannes auf der Gegengeraden einen Läufer zu überholen, was ihm vorerst allerdings nicht gelang. Bevor es in die letzte Kurve ging, reihte er sich wieder hinten ein, da dort überholen noch schwerer möglich ist. Kurz vor dem Kurvenausgang ging er dann nach außen, um nochmal zum Überholen anzusetzen, was diesmal besser gelang, wodurch er sich auf der Zielgeraden noch um zwei Positionen auf Platz 6 vorarbeiten konnte. Im Ziel stand dann eine 1:54,81 zu Buche, schneller als er selbst für möglich gehalten hätte. Wir gratulieren zum neuen Vereinsrekord!

Motiviert durch diese gute Leistung ging ca. 6 min später Jakob im dritten 800m-Rennen an den Start. Da in diesem Lauf durchgehend Läufer mit Bestzeiten zwischen 1:58 und 1:59 min. gemeldet waren, dachte Jakob von vornherein, selbst für das Tempo sorgen zu müssen, um die erhoffte Zielzeit von unter 1:57,50 min erreichen zu können. Dieser Gedanke verflüchtigte sich allerdings bereits nach wenigen Metern, da die meisten Konkurrenten sehr schnell angingen, die ersten 100m Meter wurden an der Spitze in ca. 12,5 Sekunden zurückgelegt. Jakob wusste, dass er bei einer zu schnellen Angangsrunde hintenraus Probleme bekommen würde, und reihte sich erst einmal an Position 7 von 11 im Feld ein, lies sogar eine kleine Lücke aufgehen. Diese taktische Entscheidung erwies sich als goldrichtig, als nach 400m die Zwischenzeit des Führenden angezeigt wurde – 54,75 Sekunden, sogar schneller als im ersten Rennen (54,81). Jakob passierte die erste Runde dann mit etwas Abstand in -genau wie geplant- glatten 57 Sekunden. Nun begann auch für ihn der harte Teil des Rennens, hatte er doch im Vorhinein geplant zwischen 400 und 600m richtig Druck zu machen, was ihm allerdings mit schmerzenden Oberschenkeln vorerst nicht gelang. Als er die 600m Zwischenzeit von 1:26-1:27 sah, wusste er, dass eine gute Zielzeit noch möglich war, fasste noch einmal Hoffnung und vertraute auf seinen Schlussspurt. Anfangs der Zielgeraden ging er auf Bahn 2 und es gelang ihm bereits auf den ersten 50m, gewaltig Boden gutzumachen und 3 Läufer zu überholen, die nun dem hohen Angangstempo Tribut zollen mussten. Motiviert durch einen nun nur noch knapp vorneliegenden Läufer warf er sich ins Ziel, konnte diesen mit nur 4 Hundertstelsekunden Rückstand allerdings nicht mehr ganz erreichen. Als dann auf der Anzeigetafel ein 4.Platz im Rennen mit 1:57,27 Sekunden (ebenfalls unter dem alten Vereinsrekord) aufleuchtete, war er trotzdem zufrieden, denkt aber, dass gegen Saisonhöhepunkt in einem schnellen Rennen auf den Bayerischen Meisterschaften noch mehr möglich sein wird.

Am Sonntag folgte dann die Sparkassen-Gala, mit Hannes über 1500m auf Bestzeit-Jagd, die er in 3:53,81 auch erreichte. Da er allerdings fast das gesamte Rennen alleine laufen musste, ist er mit dieser Leistung noch nicht ganz zufrieden. Obwohl er für seine Zielzeit von 3:50min. nahezu perfekt angegangen war, bestand schon nach 400m eine 10-Meter-Lücke zur Spitzengruppe um Vojta, Orth und Beinlich (alle Bestzeiten unter 3:46), und auch von hinten war erst einmal kein Läufer in Schlagdistanz. Er versuchte dann, sein Tempo alleine durchzuziehen, ist aber dabei bei windigen Bedingungen immer langsamer geworden, worauf ihm gegen Ende des Rennens die Kraft fehlte, um mit zwei von hinten auflaufenden Konkurrenten auf der Zielgeraden noch mitzuziehen, da er -durch den unglücklichen Rennverlauf entkräftet- nicht mehr viel entgegenzusetzen hatte und nun froh war endlich im Ziel zu sein.

Sein Fazit fällt wegen der sehr guten 800m Zeit dennoch insgesamt positive aus, aber auf den 1500m will er auf jeden Fall noch mehr erreichen. Daher wird er schon am kommenden Wochenende in Tübingen in einem -voraussichtlich- stark besetzten Rennen erneut versuchen die Zeit von 3:50 zu unterbieten.

Insgesamt betrachtet lässt sich auf ein erfolgreiches Wochenende zurückblicken, mit drei Bestzeiten aus drei Rennen wurde das Soll auf jeden Fall erfüllt. Beide werden wohl auch in den nächsten Jahren immer mal wieder in Regensburg an den Start gehen, da es für Hannes die fünfte Bestzeit im fünften Rennen und für Jakob die zweite im dritten Rennen in der Unistadt war. (6x Unistadion, 1x Stadion am Weinweg)